Einleitung: Wer ist der Herr „Z“? Eine fiktive Figur vor realem Hintergrund, eine synkritische Gestalt, die uns als „Zeitunger„, wie ein Journalist einst oft benannt wurde, gegenübertritt. Ihn lasse ich frei erzählen, was er wie seinesgleichen an Drangsalen und Freuden von der Gründung der ersten Zeitung bis zur Etablierung der ersten Nachrichtenagentur in Österreich erlebt hat. Da für seinen Auftritt nur wenige Seiten vorgesehen sind, wird er auf die Wiedergabe alltäglicher Plagen verzichten. Nicht aber wird er sich entgehen lassen, auf seine Anstrengungen zur Organisation einer europaweiten Nachrichtenbeschaffung hinzuweisen, auf sein Netz von Korrespondenten an allen großen europäischen Höfen. Konzentrieren wird er sich aber auf seine vielfältige Abhängigkeit von der Obrigkeit. Andererseits wird er berichten, daß die Obrigkeit ihrerseits auf ihn angewiesen war, etwa als Herold von Glanz und Glorie des Hofs oder als Mediator dessen politischer Interessen. Erinnern wird er sich, daß das Verhältnis zwischen der Obrigkeit und dem Zeitungsgeschäft lange Zeit von keiner allumfassenden Bestimmung der Nachrichtenbeschaffung und -Verbreitung geprägt war, ungeachtet der vielen Zensurvorkehrungen sowie sonstiger Maßnahmen der Regierung und der Staatskanzlei, den Informationstransfer zu regulieren. …