Einleitung: Der kommerziell erfolgreichste Fantasy- Filmer aller Zeiten, Steven Spielberg, liefert 1994 mit Schindlers Liste die bislang kassenträchtigste Holocaust-Darstellung. Der Film über Oskar Schindler und dessen Rettung jüdischer KZ-Häftlinge ist scheinbar alles, was die fiktive, phantastische Spiel- bergsche Welt nicht ist und nicht sein will: realistisch, ohne Spezial-Effekte, ohne Farbe, ein „wahrhaft dokumentarisches Meisterwerk“, so das Lob der Kritik (Der Spiegel 8/94, S. 3).
Spielberg, dem es in seinen Filmen erklärtermaßen immer um eine eskapistische Wirkung ging, reklamierte für Schindlers Liste eine aufklärerische Funktion. Die folgende Analyse will das Aufklärungspotential dieses Films, der mit den bewährten Mitteln des klassischen Erzählkinos, sprich Hollywoods, gemacht ist, aufzeigen…