Marie-Luise Angerer: Frauen in der österreichischen Medien- und Kulturindustrie Zusammenfassung eines Projektberichtes

Einleitung:

Ein Projekt der Österreichischen Gesellschaft für Kommimikationskullur (ÖGK), Institut für Publizistik und Koinnumikationswissenschaft der Universität Salzburg. Salzburg/Wien 1994

Unter Mitarbeit von: Rike Frank, Tina Ludescher, Dr. Susanne Lummerding, Mag. Daniele Rabinger, Brigitte Singer, Mag. Erich Sutterliitti, Mag. Brigitte Zehethofer

Allgemeines zum Projekt

Im Zentrum der vorliegenden Untersuchung steht die Arbeitssituation der audiovisuellen Produzentinnen, die wir in Medien- und Kulturproduzentinnen und -Vermittlerinnen unterscheiden. Österreichweit befragten wir quantitativ und qualitativ Frauen in der Musik-, Film- und Videoproduktion, im Kulturellen Management (soweit dieses sich auf Film-, Video- und Musikorganisation konzentriert) und im Österreichischen Rundfunk. Ziel der Arbeit war es, nicht nur den Status quo zu beschreiben, sondern auch Einblick in (zum Teil idealisierte) Berufsfelder zu vermitteln.

Zwei Grundgedanken bildeten die Ausgangsbasis für das Projekt: Zum einen das Wissen, daß Frauen in der audioviusellen Produktion in der Mehrheit Positionen innehaben, die mit wenig Entscheidungs- und Verantwortungskompetenz ausgestattet sind; zum anderen das Schlagwort der „Feminisierung“ des audiovisuellen Arbeitsmarktes, das die Zunahme von weiblichen Arbeitskräften in den Kommunikations- und Kulturberufen meint. In der negativen Wortverwendung impliziert Feminisierung Prestige- und Einkommens verlust: Je mehr Frauen sich in einer Berufsgruppc befinden, desto geringer ist das soziale Prestige dieses Berufs, und desto geringer sind die Aufstiegs- und damit Einkommenschancen. Mil Feminisierung im positiven Wortsinn ist, oder besser, war speziell in Hinblick auf die Medien jahrelang die Hoffnung verbunden, daß mehr Frauen in den Kultur- und Kommunikationsberufen die „Bilder“ von Frauen in den Medien realistischer, lebensnäher, gleichberechtigter gestalten würden. Eine Erwartung, die sich nicht erfüllen konnte, da sie durch eine „falsche“ Ausgangsbasis angeleitet wird, nämlich Bilder als „Abbilder“ von Realitäten zu begreifen. …