Einleitung: Das hier vorgestellte Projekt einer „Bibliographie österreichischer Zeitungen“ basiert vorwiegend auf den Beständen der Österreichischen Nationalbibliothek (ÖNB). Diese hatte als Kaiserliche Hofbibliothek und zentrale Sammelstelle für Literatur, also auch der Zeitungen, bis zum sogenannten Ausgleich zwischen Österreich und Ungarn im Jahre 1867 Anspruch auf Pflichtexemplare aus dem gesamten Bereich der Österreichisch-Ungarischen Monarchie; danach stand ihr immerhin noch auf Grund der Polizeiverordnung von 1852 in der Fassung von 1868 die Verlagsproduktion der österreichischen Reichshälfte zu. Als Österreichische Nationalbibliothek blieben ihr nach 1918 allerdings nur mehr die Pflichtexemplare des heutigen Bundesgebietes. Eine vorsichtige Schätzung des Bestandes an Zeitungen bis zum Jahre 1930 ergab rund 2.000 deutschsprachige Zeitungstitel mit insgesamt etwa 22.000 Jahrgängen.
Diese Zahlen waren der Ausgangspunkt für Überlegungen, die Zcitungstitel der ÖNB im Rahmen einer Bibliographie, die auch Titel und Bestände anderer Bibliotheken umfassen sollte, zusammenzufassen. Dieser Plan fand auch die Zustimmung des damaligen Generaldirektors Josef Stumvoll, der dieses Projekt vor rund 25 Jahren mit personeller Unterstützung förderte.
Jahre später entstand daraus das vorliegende Forschungsprojekt „Bibliographie österreichischer deutschsprachiger Zeitungen 1800-1945“ mit einem Anhang für die ausländischen Titel, das von den zuständigen Abteilungen des Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung viele Jahre hindurch betreut wurde. …