Elisabeth Lebensaft: Österreichisches Biographisches Lexikon und biographische Dokumentation Ein Werkstattbericht

Einleitung: Als die Österreichische Akademie der Wissenschaften am 25. Oktober 1946 die „Kommission für die Ausarbeitung eines österreichischen biographischen Lexikons” gründete,1 war diese lediglich dazu bestimmt, ein vierbän- diges „Kurzlexikon”,2 das „Österreichische Biographische Lexikon 1815-1950” (ÖBL), vorzubereiten und herauszugeben. Inzwischen ist das ÖBL auf zehn umfangreiche Bände angewachsen (der elfte ist in Vorbereitung), und es kann, bei aller Bescheidenheit, in Nachfolge des „Wurzbach“ (der es allerdings zu 60 Bänden gebracht hat),3 nicht nur als eines der wichtigsten biographisch-historischen Nachschlagewerke für Zentral- und Südosteuropa bezeichnet werden, sondern hat sicherlich auch für die sogenannten Nachfolgestaaten der Österreichisch-ungarischen Monarchie, die zum Großteil erst in den letzten Jahren mit vergleichbaren nationalen Großunternehmen begonnen haben, eine Art Vorreiterrolle übernommen.

Begleitet wurde und wird die Arbeit am Lexikon von einer intensiven und sehr ertragreichen Materialsuche. Deren Ergebnis ist ein umfangreicher, über das bei Beginn der Arbeiten vorhanden gewesene (Zettel)material4 weit hinausgehender und ständig anwachsender biographischer Datenbestand, dessen Verwaltung die Kommission vor neue Aufgaben stellte. Dem geänderten und erweiterten Arbeitsauftrag wurde 1994 durch die Umwandlung in ein Akademieinstitut auch nach außen hin Rechnung getragen – dem Institut “Österreichisches Biographisches Lexikon und biographische Dokumentation” (ein zugegeben etwas sperriger Name)…