Wolfgang R. Langenbucher: Ein Plädoyer, Kommunikationsgeschichte endlich zu schreiben

Einleitung
Diesen Vorwurf muß ich mir wohl gefallen lassen, seitdem ich mich zum Thema Kommunikationsgeschichte äußere: Ich trage bei zum Überhang sogenannter „What you should do, I think“-Wissenschaft (Wilke 1984, S. 710). Darauf war auch diese Veranstaltung angelegt. Ich wollte provozieren, die Fachgenossen aus ihren Provinzen und Ghettos hervorholen, sie zum Gespräch über die Fachgrenzen hinweg zwingen. Ob das nur für die schönen Maitage in Wien gelungen ist (dies jedenfalls schließe ich aus mannigfachem, seitdem zu mir gedrungenem Echo) oder sich auch forschungspraktisch auswirkt, muß sich zeigen. Durch weitere „You should do, I think“-Argumente aus der kritischen Lektüre will ich versuchen, dazu beizutragen. Nicht zuletzt, um im Dickicht der 747 (!) Aufsatzseiten dieses Buches Schneisen zu finden, in die hoffentlich künftige Studierende unseres Faches, die historisch arbeiten wollen (und in Wien sind das nicht wenige!), hineingehen. …