Abstract
Die kommunikationswissenschaftliche Beschäftigung mit Fachidentität hat in den letzten zwei Jahrzehnten stark zugenommen. Während sozialwissenschaftlich-empirische Studien vor allem aktuelle Fachinhalte mit Blick auf die verwendeten Theorien, Methoden und Gegenstände betrachten, befassen sich Beiträge aus einer fachhistorischen Perspektive verstärkt mit der institutionellen, personellen und kognitiven Entwicklung. Allerdings mangelt es gegenwärtig an theoretischen und empirischen Berührungspunkten zwischen diesen beiden Perspektiven. Dieser Beitrag schlägt ein integratives Modell zur Analyse von Fachidentität vor, welches bisherige Erkenntnisse aus der sozialwissenschaftlich-empirischen und der fachhistorischen Forschungsperspektive miteinander verknüpft und eine ganzheitliche Analyse von Fachidentität ermöglichen soll. Das Modell wird anschließend im Rahmen einer Fallstudie zum 50-jährigen Bestehen des Departements für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung in Fribourg (Schweiz) exemplarisch angewandt.