Abstract
Die negative Wahrnehmung von Afrika in Österreich ist durch eine weitgehend einseitige Berichterstattung seit dem Ende der Kolonialzeit geprägt worden. Der Übergang in die politische Selbstverwaltung wurde als „völlig chaotisch“ dargestellt – aufgrund von Konfliktparteien begangener Grausamkeiten begannen sich erstmals Bilder eines „bestialischen“ Kontinents zu etablieren. Diese Wahrnehmung verfestigte sich in den folgenden Jahrzehnten durch die Schreckensherrschaften von Diktatoren und die extreme Gewalt in Bürgerkriegen. Nach der Finanzkrise haben das hohe Wirtschaftswachstum vieler afrikanischer Staaten sowie die erfolgreiche Fußball-WM in Südafrika zu einem deutlich optimistischeren Afrika-Bild geführt. Das Narrativ von „Africa Rising“ verlor aber bald wieder an Glanz: Durch die Ebola-Epidemie in Westafrika und wirtschaftliche Probleme hat sich in der Zwischenzeit wieder weitgehend Ernüchterung breitgemacht.