Fritz Senn & Sabrina Alonso: Kitsch und Kult um James Joyce The Itch of Kitsch

Abstract:
Aus der Perspektive der Hochkultur wird der Kitsch gerne in Gegensatz zur Kunst gesetzt und als minderwertig abgetan. Der irische Autor James Joyce zeigt allerdings einen unvoreingenommenen Blick darauf, er weiß um seine Wirkungskraft und setzt ihn in seinen ohnehin oft parodistischen Texten gezielt ein. Diesem Grenzgang gilt Teil I des Aufsatzes im ersten Teil dieses Hefts. Es bleibt auch einem Künstler wie Joyce nicht erspart, selber Teil der Kitschkultur zu werden, ins populäre Bewusstsein hinab zu steigen und in einigen Kreisen besonders Begeisterter auch Kultstatus zu erlangen. Als Autor, der Wahrnehmungsvorgänge, und damit auch Prozesse der Angleichung an eigene Fantasien, immer wieder in Szene setzt, thematisiert er schon einen Hergang, der in der Kultpraxis besonders dominiert.