Abstract:
Der Beitrag knüpft an Irene Neverlas Studie Fernseh-Zeit (1992) an und plädiert dafür, den damit eingeführten Forschungsstrang weiter zu verfolgen. Vorgeschlagen wird dabei insbesondere eine Fokussierung auf Genres und ihr Verhältnis zur Kategorie Zeit. Der Beitrag begründet dies zunächst exemplarisch anhand eines Blickes in die Medien- und Genregeschichte und dann systematisch mit Bezug auf die Genretheorie der Cultural Studies. Genres werden dabei als kulturelle Praxen verstanden, die die potentiell endlose Bedeutungsvielfalt von Medienproduktionen begrenzen. Sie entstehen im Zusammenwirken von Text, Produktion und Rezeption und erfahren eine je zeitspezifische, gesellschaftliche und kulturelle Rahmung. Zeit bestimmt auf vielfältige Weise sowohl die Ausprägungen der einzelnen Momente dieser Beziehung als auch ihr Zusammenwirken.