Einleitung: Die Kommunikationswissenschaft ist sich heute darüber einig, dass die Massenmedien nicht nur als „Agenda Setter“ agieren, also nicht nur für bestimmte Themen Öffentlichkeit her- stellen, sondern auch eine wichtige Rolle bei der Vermittlung der die Kultur einer Gesellschaft prägenden Werte und Normen einnehmen. Welche Informationen ausgewählt und welche Weltsichten vermittelt werden, unterliegt spätestens seit der Entstehung der Massenpresse gegen Ende des 19. Jahrhunderts und der damit verbundenen Professionalisierung des Journalismus1 in zunehmendem Maß den Kriterien einer journalistischen Handlungslogik, deren Auswirkungen von immer größerer Tragweite sind, je geringer in einer komplexer werdenden Umwelt die Möglichkeit primärer Welterfahrung ist. Die dadurch bedingte Rolle der Medien als bestimmender Teil des intermediären Systems, also des Handlungsund Kommunikationsraumes zwischen den Entscheidungsprozessen in den gesellschaftlichen Teilsystemen (wie Politik, Wirtschaft, Kunst, Sport etc.) und den Bürgerinnen und Bürgern2, unterstreicht die Notwendigkeit, dass – unter demokratischen Verhältnissen – die soziodemo- graphische Struktur des Journalismus idealiter im Wesentlichen jener der Bevölkerung entspricht, an die er sich wendet und in deren Interesse er agieren sollte. Dies gilt nicht nur, aber besonders hinsichtlich einer Gleichstellung der Geschlechter…