Erhard Busek: Neues Europa Eine Herausforderung der Kultur- und Wissenschaftspolitik

Einleitung: Der faustische Drang, immer etwas Neues zu erfahren und Grenzen zu überschreiten, ist dem Menschen ureigen. Für Europa ist es auch der richtige Zeitpunkt dazu. Zweifellos ist es aber notwendig, die Aufgabe derer, die daran arbeiten, in einen größeren Rahmen hineinzustellen, wobei die Zeit des Umbruchs und der Veränderung, der Perspektive des neuen Europas, der Globalisierung und der permanenten Grenzüberschreitung in unserer Zeit eine ganz entscheidende Rolle spielen.

Forschung und Wissenschaft werden in vierfacher Weise verwertet und umgesetzt:

  • die Ergebnisse von Forschung und Wissenschaft sind die Grundlage für weitere wissenschaftliche Bemühungen und damit die Grundlage für weitere Forschung und Wissenschaft, sie verbleiben im Regelkreis von Wissenschaft und Technologie.
  • Die Ergebnisse von Forschung und Wissenschaft werden in wirtschaftlicher Hinsicht verwertet und umgesetzt; in diesem Sinne bilden sie die Grundlage oder den Ausgangspunkt für neue Produkte, neue Dienstleistungen und Finanzierungs- und Organisationsmaßnahmen.
  • Sie sind die Grundlage für soziale Innovationen, vor allem in Gesetzgebung, Regierungstätigkeit, in Verwaltungsmaßnahmen auf allen staatlichen und autonomen Ebenen, auch der Industrie und einzelner Menschen.
  • Forschung und Wirtschaft ist ein Teil der Kultur eines Landes; mit den Ergebnissen der Forschung hebt sich langfristig der Stand des Wissens einer Gesellschaft, des Verständnisses und des Weltbildes eines Landes, daraus entwickelt sich der kulturelle Ruf eines Landes, die Standards, sowie die Führungsrolle und Ausstrahlung in einem kulturellen Sinne —alles ohne Medien nicht möglich.

Darin besteht die besondere Bedeutung vor allem für das neue Europa — eine außerordentliche Situation an einem Kreuzungspunkt der Geschichte, in eine Gemeinsamkeit verschiedener Sprachen eingebettet, wo die Entwicklung der Integration noch deutlicher wird. …