Einleitung: Diese Studie ist Teil einer Reihe von Untersuchungen, die Möglichkeiten und Grenzen von Literatur unter neuen Bedingungen analysierten. Ausgegangen wird von einer qualitativ größeren Mobilität der Menschen, von Kommunikationsfeldem, Waren seit Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts, der Veränderung von Nachrichtenstrukturen, der Veränderung menschlicher Tätigkeiten und der damit verbundenen Möglichkeiten zur Umstellung von gesellschaftlichen Vorstellungsbildungen und deren grundsätzlich neuer Bedeutung. Insbesondere für die Kunst werden neue Möglichkeiten gesehen, sofern die Menschheit nicht in Barbarei versinkt.
Alle genannten Veränderungen sind von divergierenden theoretischen Einschätzungen und Veränderungen des wissenschaftlichen Arbeitens begleitet. Heute reichen sie vom Hervorheben einzelner philosophischer Kategorien im Analyseprozeß (etwa Zeit, Bewegung) bis zur Ästhetisierung der Wissenschaften, von Theorien des Absterbens der Künste bis zur Behauptung einer „Kulturgesellschaft“, von der Kritik am „état culturel“ bis zur Krise der Kunstwissenschaften. …