Hans Heinz Fabris: Wozu Journalismusgeschichte? Ein Beitrag zur Rundfrage "Neue Positionen zur Kommunikationsgeschichte"

Einleitung: Im neuen Lehrplan des „Österreichischen Joumalisten- Kolleg“ das nach einigen Geburtswehen im März dieses Jahres begonnen hat, wird man Joumalismusgeschichte vergeblich suchen. Lediglich ganz am Anfang, gedacht als offener sonntäglicher Einstieg in den berufsbegleitenden Ausbildungsbetrieb, findet sich ein curricularer Mini-Baustein mit dem Titel Einführung, Berufsbild des Journalisten. Gestartet wird dann mit den „harten“ Gegenständen „Sprache“, „Recherche“, „Nachricht/Bericht“. Und auch in den folgenden drei weiteren, jeweils dreiwöchigen Blöcken fand sich kein Platz für eine Reflexion dessen, was in den Ausbildungsgängen der meisten anderen Professionen mehr oder weniger selbstverständlich ist: Die Auseinandersetzung mit den eigenen beruflichen „Wurzeln“, mit den spezifischen Problemen, Traditionen und Brüchen in der Berufsgeschichte. …