Einleitung
Mit dem Rundfunk, also mit Radio und Fernsehen, sind der Mediengeschichtsschreibung neue Problemstellungen erwachsen. Lange Zeit wurde die Geschichtlichkeit dieser Medien verdrängt (auch von den in den „schnellen“ und „aktuellen“ Medien Hörfunk und Fernsehen Arbeitenden selbst), weil die Medien neu waren – oder ihre geschichtliche Phase mit dem Jahr 1945 für abgeschlossen gehalten wurde. Die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg galt als Gegenwart, und außerdem konnte man sich da doch noch an alles selbst erinnern.
Diese Auffassung ist mit den Jahren, zwangsläufig, im Schwinden begriffen. Die siebziger Jahre vollends haben die Historizität des Rundfunks ins Bewußtsein gerückt. Wesentlich dazu beigetragen haben Institutionen wie der 1969 gegründete „Studienkreis Rundfunk und Geschichte“, spater auch der Arbeitskreis „Geschichte und Massenmedien“ sowie, in verschiedenen Wissenschaften, die immer zahlreicher werdenden historischen Arbeiten einzelner. Rundfunkgeschichte, das war zunächst vor allem die Geschichte der Sendeanstalten, der Institutionen, der Technik, bestenfalls noch die einzelner Personen. Wesentliches blieb ausgeblendet oder wurde allenfalls iIlustrierend erwähnt – weil man nicht wußte, wie man es in den Griff bekommen sollte: das Programm. …