Personelle Leitung, universitäre Einbettung, politisches Verständnis und nicht zuletzt die „Tradition“, schlicht die Geschichte, von wissenschaftlichen Instituten formen Ausrichtung und Zukunft eines Faches erheblich mit. Die eindringliche Auseinandersetzung mit Fachgeschichte, ob im Sinne einer Aufarbeitung politischer Instrumentalisierung, Aufdeckung bürokratischer Barrieren oder der wissenschaftlichen Ausrichtung, ist notwendig, um eine sinnvolle Institutspolitik zu gestalten. Das vorliegende Heft möchte einen Beitrag dazu leisten und richtet die Aufmerksamkeit auf theoretische Verortungen und praktische Herausforderungen im Zuge der Betrachtung von Institutsgeschichte(n) der Kommunikations-, Medien- und Publizistikwissenschaft.
Damit widmet sich medien & zeit einer Thematik, die zu unrecht als verstaubt gelten mag und versammelt vier Beiträge zum Schwerpunkt Fach- und Institutsgeschichte, die die Brisanz des Themas anhand der analytischen Betrachtung von „Ein-ProfessorInnen-Instituten“ über das 100-jährige Jubiläum der „Leipziger Zeitungskunde“ bis hin zum „Modestudium Publizistik“ darlegen.
Gemeinsam mit einer Sonderausgabe anlässlich der Ausstellung „Von der Propagandaschmiede zur Kommunikationswissenschaft“, die vom 24. September 2015 bis zum 25. Februar 2016 am Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Universität Wien (IPKW) gezeigt wird, zeigt medien & zeit die für das Fach tragende Rolle in der Auseinandersetzung und im praktischen wie im theoretischen Einfluß von Institutsgeschichte auf. Weiterlesen