Critical Junctures in demokratischen Mediensystemen
Critical Junctures In Democratic Media Systems (english version below)
medien & zeit 2/2024
Herausgeber*innen: Tobias Eberwein, Christina Krakovsky, Christian Oggolder
Critical junctures – verstanden als kurzzeitige Ereignisse, die Entwicklungen nachhaltig beeinflussen können – manifestieren sich historisch, wenn soziale und politische Konventionen erschüttert werden. Sie machen es wahrscheinlich, dass Entscheidungen einzelner Akteur*innen weitreichende Folgen hinterlassen (Cappoccia & Kelemen 2007) – nicht nur auf institutioneller, sondern auch auf ökonomischer, politischer oder ideeller Ebene (Collier & Munck 2017; Donnelly & Hogan 2012). Critical junctures sind jedenfalls Zeiten der Krise oder der Belastung, für deren Bewältigung die jeweils bestehenden Institutionen und Politiken nicht (mehr) geeignet sind. So stellen sie die bestehende Ordnung in Frage und erzeugen einen starken Druck für Veränderungen, die abrupt, diskontinuierlich und pfadabhängig ausfallen (Roberts 2015). Derartige Wendepunkte können für Mediensysteme in demokratisch organisierten Staaten herausfordernde Wirkung entfalten (McChesney 2007; siehe auch Shepperd 2021; Price 2021; Lamuedra, Martín, & Broullón-Lozano 2019).
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