Fritz Randl: Österreichs legale NS-Presse vor 1933 Ein Forschungsprojekt des Arbeitskreises

Leitung: Wolfgang Duchkowitsch
Bearbeiter: Bernd Beutl, Claudia Hefner, Wolfgang Monschein & Fritz Randl

Einleitung und Forschungsstand

Über die legale nationalsozialistische Publizistik in Österreich vor dem Verbot der NSDAP am 19. Juni 1933 ist so gut wie nichts bekannt, ganz im Gegensatz zur NS-Presse zwischen 1938 und 1945. Die wenigen vorhandenen Arbeiten verstehen sich als Pressemonographien (als jüngeres Beispiel sei genannt: Maier, 1992).

Die Idee einer systematischen formalen und inhaltlichen Erfassung der legalen österreichischen NS-Presse stammt aus einem Seminar, das Wolfgang Duchkowitsch im Wintersemester 1991/92 am Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft in Wien gehalten hat. Einen weiteren Anstoß gab die mittlerweile zum Standardwerk avancierte Studie von Peter Stein zur reichsdeutschen NS-Gaupresse zwischen 1925 und 1933 (Stein, 1987).

Projektziele

Im wesentlichen hatte das vorliegende Projekt zwei Hauptziele. Angestrebt waren

  1. die vollständige formale Erfassung aller vor dem Parteiverbot in Österreich erschienenen nationalsozialistischen Blätter und
  2. eine inhaltliche Typologie dieser Medien.

In die formale Erfassung sollten neben den Eckda- ten der Blätter auch alle darin enthaltenen Namen von Eigentümern, Herausgebern, Verlegern, verantwortlichen Redakteuren, Schriftleitern und Mitarbeitern aufgenommen werden, um so diese für etwaige Kontinuitätsforschungen unverzichtbaren Daten zu sammeln.

Die inhaltliche Analyse strebte eine typologie der verschiedenen NS-Blätter an, hauptsächlich auf dem Weg über das Selbstbild und -Verständnis der Redaktionen.Schließlich sollten einige Fallstudien die Ergebnisse anschaulich illustrieren. …