Die Wirkung interaktiver Grafiken auf die Erinnerung und das Leseerleben von NutzerInnen
In der journalistischen Berichterstattung hat die Visualisierung von Daten eine hohe Relevanz, durch die steigende Zugänglichkeit großer Datensätze und digitale sowie multimediale Präsentationsmöglichkeiten ist diese noch weiter gestiegen. Und obwohl insbesondere interaktive Visualisierungen in der Praxis weit verbreitet sind, setzen sich bisher nur wenige Studien mit der Wahrnehmung durch und Wirkung auf RezipientInnen auseinander. Auf der Grundlage bisheriger Arbeiten ungeklärt ist die Frage, ob der Einsatz interaktiver Grafiken im Vergleich zu statischen Grafiken zu einer (substanziellen) Verbesserung des Rezeptionserlebens führt und so den höheren Arbeitsaufwand rechtfertigt. Der vorliegende Beitrag untersucht diese Frage mit einem einfaktoriellen Eye-Tracking-Experiment. Insgesamt deuten die Ergebnisse darauf hin, dass interaktive Elemente nicht zu einer intensiveren Rezeption und Informationsverarbeitung führen. Folglich stellt sich die Frage, wann der hohe Aufwand für das Erstellen interaktiver Grafiken gerechtfertigt ist.