Thomas Ballhausen: Preservation im Zeitalter der Drohnen Aus den Vorarbeiten zu einer Archivpolitik der Sorge

Präambel

Mit den vorliegenden Ausführungen, die bewusst offenen und essayistisch angelegt sind, möchte ich angesichts der Herausforderungen und Möglichkeiten der Digitalisierung in geraffter Weise, als eine Art des In-Erinnerung-Rufens, wiederholend grundlegende Fragen rund um das Archiv skizzieren und entsprechend erweitern: Unter Einrechnung philosophischer und theoretischer Hypotheken (Bezug: Husserl), wird eine Weiterführung und Aktualisierung betrieben (Bezug: Blumenberg), die eben nicht zuletzt angesichts der Digitalisierung ein Wiederhereinnehmen der zeitlichen Dimension in die Überlegungen unter dem ausgewiesenen Vorzeichen der Sorge (Bezug: Heidegger) vorantreibt. Das Archiv wird dabei einmal mehr als die notwendige Grundlage der distinkt beschreibbaren, in der wissenschaftlichen Praxis aber miteinander verflochtenen Bereiche Mediengeschichte, Medientheorie und Medienanalyse erfahrbar. Der Anteil der Philosophie an der Mediengeschichte (und ihrer Verfertigung bzw. ihrem Vollzug) wird dabei ebenso deutlich werden, wie die sich aus ihr zu ziehende Option mentaler Selbstverteidigung – unter der mitzudenkenden Perspektive der Digitalisierung wird einer reflektierenden Positionierung zugearbeitet. Einblicke in die Arbeiten an und mit den Begriffen erlauben die – angesichts kursierender, exkludierender Alarmierungsrhetoriken m.E. nach dringend notwendige – Bezugnahme auf entsprechende philosophische, ja literarische Haltungen. Eingedenk dieser Kontexte sind die folgenden, durchaus persönlichen Vorarbeiten zu einer noch zu leistenden Archivpolitik der Sorge – denn mehr kann hier vorerst nicht angeboten werden – einerseits Bekenntnis zur Dokumentation als Grundierung für Forschungsermöglichung, andererseits zur Forschung im Archiv und aus ihm heraus. Die Ausführungen werden durch eine ­autoptischen Bibliografie ergänzt, die zur eigenen lesenden Vertiefung einladen soll. …