Am Nachmittag eines Mittwochs im Juli 1985 gingen Theo Venus, Universitätslektor am Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Universität Wien (IPKW), und ich, ebenso Lehrbeauftragter, gemeinsam die Ringstraße entlang. Wir hatten einander vorher rein zufällig am Institut getroffen, das sich damals im „Neuen Institutsgebäude“ in der Universitätstrasse 7 befand. Sein Ziel war das Archiv des Österreichischen Parlaments, wo er Akten für ein zeithistorisches Projekt studieren wollte, meines die Österreichische Nationalbibliothek, wo ich die erst vor kurzem eingerichtete Forschungsabteilung leitete. Unser Gespräch galt zukünftigen Aufgaben der österreichischen Mediengeschichte. Auf der Höhe des Burgtheaters fragte ich ihn, was er von der Gründung einer medienhistorischen Zeitschrift hielte. Er darauf: Meinst Du ein Blatt, das z.B. das Programm eines Symposiums ankündigt oder z.B. einen Bericht über die Österreichischen Filmtage enthält? Nein, war meine Antwort. Ich denke da an eine richtige Zeitschrift mit wissenschaftlichen Aufsätzen und mit Buchrezensionen. Programmhinweise oder Berichte können da zusätzlich schon hineinkommen. Dem stünde sicher nichts entgegen. Hundert Meter weiter, beim Abschied vor der Rampe des Parlaments waren wir uns einig. Wir gründen eine solche Zeitschrift. Weiterlesen