Abstract: Komödien scheinen, anders als Horror- und Actionfilme, von Zusehern viel unproblematischer als Unterhaltung angenommen zu werden. Als Erklärung wird das Drei-Stadien-Modell der Unterhaltungstransformation von Grimm – ursprünglich aus Daten über Gewaltfilme gewonnen – nun auch für Komödien vorgeschlagen. Zugunsten besserer Operationalisierbarkeit wird eine neurokognitive Theorie als komplementäres Modell ausgewählt. Der Rest des Aufsatzes stellt zuerst in einer kurzen Einführung die wichtigsten Neuronenpopulationen im erweiterten limbischen System vor. Danach wird als Modell der Unterhaltungstransformation die Re-Appraisal-Theorie der Emotion-Regulation von Ochsner, Silvers und Buhle anhand des dorsalen fronto-parietal Attention Networks erklärt. Mögliche Schwierigkeiten bezüglich der Methode der functional Magnetic Resonance Imaging (fMRI) und theoretische Probleme im Re-Appraisal werden kurz diskutiert. Anschließend wird auf Basis von Morrealls Humor Konzeption und fMRI-Daten ein neuronales Substrat für Humor vorgeschlagen. Conclusio und Ausblick erwähnen die Wichtigkeit der Amygdala und Belohnungszentren wie das ventrale Striatum im Vergleich für Re-Appraisal und Humor und plädieren außerdem für mehr theoretische Tiefe bei der fMRI Forschung in diesem Bereich.