Historische Netzwerkforschung als Perspektive und Methode der Kommunikations- und Mediengeschichte
In den letzten Jahren kann in großen Teilen der Geistes- und Sozialwissenschaften ein „Network Turn“ beobachtet werden (Fangerau & Halling 2009) – so auch in den historischen Wissenschaften. In der Geschichtswissenschaft wurden Netzwerkansätze an mehreren Stellen unabhängig voneinander (wieder-)entdeckt (Bixler 2015, 2016). In der Folge hat sich mit der „Historischen Netzwerkforschung“ (HNR) in diesem disziplinären Kontext ein heterogenes Forschungsfeld herausgebildet, in dem HistorikerInnen epochenübergreifend versuchen, Theorien und Methoden der sozialwissenschaftlichen Netzwerkanalyse (SNA) für historische Fragestellungen fruchtbar zu machen (Düring, Eumann, Stark & von Keyserlingk 2016; Siehe auch die Webseite des ForscherInnenverbunds „Historische Netzwerkforschung“: Historical Network Research. Network Analysis in the Historical Disciplines: http://historicalnetworkresearch.org, Zugriff am 04.05.2018).
Die Kommunikations- und Medienwissenschaft blieb von diesem Trend erstaunlicherweise weitgehend unberührt. Die Implementierung von Netzwerkansätzen in den Methodenkanon wurde über Jahrzehnte zwar immer wieder angeregt bzw. gefordert (siehe u. a.: Katz & Lazarsfeld 1955; Schramm 1955; Rogers & Kincaid 1981; Schenk 1995; Monge & Contractor 2003; Ognyanova & Monge 2013). Dabei handelt es sich jedoch viel mehr um Einzelbeiträge, die je für sich Bezüge zur SNA herstellen, statt konsequent aufeinander aufzubauen. Dies ist umso unverständlicher, als es bei Kommunikation um ein intrinsisch relationales Phänomen geht. Klaus Merten identifiziert als Schnittmenge aller Definitionen von „Kommunikation“, dass zwischen zwei Akteuren durch Kommunikation eine Verbindung hergestellt wird (Merten 1977, 27). Kommunikation innerhalb eindeutig definierter Grenzen lässt sich somit generell als Kommunikationssystem – oder eben als Kommunikationsnetzwerk – begreifen, das mit Theorien und Methoden der SNA untersucht werden kann (Cushman & Craig 1976; Wasserman & Faust 1994).
Stimuliert durch die hohe Relevanz sozialer Netzwerkdienste im Internet und die damit einhergehende Verfügbarkeit relationaler Daten für die Forschung scheint die Kommunikations- und Medienwissenschaft diese Lücke langsam zu schließen. Im vergangenen Jahr tagte die Deutsche Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft erstmals zum Thema „Vernetzung. Stabilität und Wandel gesellschaftlicher Kommunikation“ und warb für die „Netzwerk-Perspektive“ als „analytische Perspektive“, um „bekannte und neue Phänomene der gesellschaftlichen Kommunikation aus der Perspektive der Vernetzung zu betrachten“: Dabei solle diese Perspektive „alle Formen der Interaktion einschließen, sei es im Institutions-, Organisations- oder privaten Kontext“ (DGPuK 2016, 1, 2; Eilders, Jandura, Bause & Frieß 2018).
In der historischen Kommunikations- und Medienforschung haben die von der HNF und der Kommunikations- und Medienwissenschaft gesetzten Impulse, Netzwerke als Forschungsansatz und -perspektive zu verstehen, „um verborgene Beziehungsgeflechte aufzuspüren und eine Brücke zwischen Handlungs- und Strukturebene zu schlagen“ (Marx 2016, 84), bislang keine große Resonanz gefunden. Ebenfalls hat sie sich nicht von prominenten Stichwortgebern wie Jürgen Osterhammel (2009, 1010ff) inspirieren lassen, der Netzwerke als „Konfigurationen von wiederholten Beziehungen und Interaktionen“ als ein Charakteristikum der im 19. Jahrhundert einsetzenden modernen „Verwandlung der Welt“ hervorgehoben und hierbei vor allem auf die frühe prototypische Vernetzung sich globalisierender und modernisierender Gesellschaften durch Kommunikationsinfrastrukturen und -medien hingewiesen hat. Folgt man dem Historiker Karl Schlögel (2003, 74), so hat dieser Prozess der
„Revolutionierung der Kommunikationsmittel […] eine neue soziale Morphologie mit neuen räumlichen Praktiken entstehen lassen. Sie lässt sich am besten als Netzwerk-Gesellschaft beschreiben, bestehend aus Knotenpunkten und Verbindungen.“
In eben diesem Sinne verfolgt schließlich Manuel Castells in seinen Hauptwerken The Information Age (1996-1998) und Communication Power (2009) vor dem Hintergrund des Medienumbruchs der digitalen Moderne eindrucksvoll den gesellschaftlichen Umbruch hin zur Netzwerkgesellschaft – eine kommunikations- und medienhistorische Perspektive ist diesem Konzept gleichsam immanent.
Unter diesen Voraussetzungen verwundert es wenig, wenn die Kommunikations- und Mediengeschichte in den Forschungsüberblicken der HNF keine Rolle spielt (so u. a.: Boyer 2008; Neurath & Krempel 2008; Reitmayer & Marx 2008; Düring & Eumann 2013; Düring & Keyserlingk 2015; Marx 2016). Ungeachtet dessen und der offensichtlich fehlenden „Netzwerkeuphorie“ (Marx 2016, 63) lassen sich in der jüngeren Vergangenheit dennoch weit verstreut eine ganze Reihe an einschlägig kommunikations- und medienhistorischen Beiträgen finden, die teils exemplarisch, teils programmatisch für eine vermehrte Anwendung der Netzwerk-Perspektive als Schlüsselkonzept der kommunikations- und medienhistorischen Forschung plädieren und dies in Fall- und Modellstudien erproben und operationalisieren, wobei sogleich auf die auffallende Dominanz englischsprachiger Publikationen hinzuweisen ist. Vorsichtig optimistisch konstatiert der Pressehistoriker Franz Mauelshagen (2005, 421) jedenfalls:
„Netzwerk ist heute eine Schlüsselkategorie der Medien- und Publizistikwissenschaften. Es dürfte auch zu einer Schlüsselkategorie der Medien- wie der Kommunikationsgeschichte werden.“
Vermittels einer Sichtung der Bibliographie kommunikationshistorischer Beiträge in Fachzeitschriften, die jährlich im Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte erscheint, und des Rezensionsteils des geschichtswissenschaftlichen Fachinformationsdienstes H/Soz/Kult werden im Folgenden wesentliche Beiträge zur Netzwerkforschung von Seiten der Kommunikations- und Mediengeschichte vorgestellt und systematisch sich abzeichnende Erkenntnisinteressen und Themenfelder markiert. Trotz der durchaus überraschenden Fülle an Beiträgen ist es wie gesagt viel zu verfrüht, hier schon von einem spezifischen oder gar sich verfestigenden kommunikations- und medienhistorischen Forschungsfeld zu sprechen – zu solitär sind die einzelnen Beiträge, sie gehen selten aufeinander ein und entwickeln und verfolgen vor allem keine gemeinsame übergreifende Perspektive historischer Netzwerkforschung für die Kommunikations- und Mediengeschichte. Vorrangiges Ziel unseres Forschungsüberblicks ist es somit, zukünftigen kommunikations- und medienhistorischen ForscherInnen mit einer Netzwerk-Perspektive Anknüpfungspunkte an vorliegende Forschungen aufzuzeigen sowie die Diskussion über eine Systematisierung dieses heterogenen Forschungszusammenhangs zu beginnen.
Erkenntnisinteressen und Themenfelder
Insgesamt reicht (vergleichbar mit der Geschichtswissenschaft) das Spektrum kommunikations- und medienhistorischer Beiträge mit Netzwerk-Perspektive von der Verwendung des Netzwerkbegriffs als „Etikett“, „Metapher“ bzw. „reine Chiffre“ für interpersonelle Kontakte (Marx 2016, 63; vgl. in dieser Weise beispielhaft: Schabert 2013; Spies 2012; Vowinckel 2013) bzw. für ein „mit immer wieder anderen Nuancen versehenes Kommunikationsinstrument“ (Düring & Eumann 2013, 370; u. a.: Calvo 2006 und die Beiträge in Wenzlhuemer 2010, exemplarisch Müller 2010, sowie Potter 2007 oder Schmitt 2016) bis hin zur expliziten methodologisch-methodischen Orientierung an den Theorien und Vorgehensweisen der SNA und der auf relationalen Daten beruhenden, graphentheoretisch-quantitativen Modellierung von Netzwerken (in der Reihenfolge der unten vorgestellten Themenfelder u. a.: Ahnert & Ahnert 2015; Sigrist 2008; Rosenthal, Fingrutd, Ethier, Karant, & McDonald, 1985; Raymond & Moxham 2016; Bro 2010; Reeves & Borgman 1983). Wir wollen hier diese unterschiedlichen Perspektiven und Verwendungsweisen nicht gegeneinander ausspielen, sondern sehen in der Zusammenschau vielmehr die Chance, überhaupt erst einmal die Vielfalt an Erkenntnisinteressen und konzeptionellen und methodischen Herangehensweisen zu eruieren und so eine gemeinsame Diskussionsgrundlage für eine kommunikations- und medienhistorisch interessierte Netzwerkforschung zu bereiten, die sich noch auf Entdeckungs- und Erkundungskurs zwischen Netzwerken als „Analysekategorie und Metapher“ (Marx 2016) befindet. In diesem Sinne ist eine solche Selbstvergewisserung zum einen eine notwendige Grundlage für den interdisziplinären Diskurs mit der historischen und sozialwissenschaftlichen Netzwerkforschung, zum anderen ist sie wichtig, um die Leistungen, Möglichkeiten und Potenziale der Netzwerkforschung für die disziplineigenen Forschungsinteressen zu taxieren und sie zu einer spezifischen Forschungsperspektive und -strategie der Kommunikations- und Mediengeschichte weiterzuentwickeln.
Ein erstes zu beobachtendes Themenfeld, bei dem die Netzwerk-Perspektive für kommunikations- und medienhistorische Erkenntnisinteressen zum Einsatz kommt, betrifft Brief- und Korrespondenznetzwerke, insbesondere von Gelehrten und PolitikerInnen sowie von JournalistInnen, PublizistInnen, SchriftstellerInnen und VerlegerInnen und ihren jeweiligen sozialen Kreisen (u. a.: Horn & Koinzer 2007; Leibetseder 2007; Sigrist 2008; Hyden-Hanscho 2012; Ahnert & Ahnert 2015; Smith 2015; Bond 2016). „Letters“, so Ruth und Sebastian F. Ahnert (2015, 3), „can tell modern scholars about the working of specific social groups: who its members were, and how they related to one another“ – und sie offenbaren, und in dieser Hinsicht lassen sich direkte Bezüge zur Diffusionsforschung herstellen (Rogers 2003), wie sich Ideen, Informationen und Meinungen in sozialen Strukturen verbreiten. Zum generellen Erkenntniswert der Rekonstruktion solcher interpersonaler Kommunikationsnetze sei hier lediglich auf den Beitrag von René Sigrist (2008, 147) zu Gelehrtenkorrespondenzen im 18. Jahrhundert verwiesen:
„The formal characters of these ego-networks allow an objective and quite measurable account of each scholars’ position within the universal ‚Republic of science‘. Moreover the common features of all these networks do shed some light on the general characters of the emerging scientific field, especially regarding its linguistic and national subdivisions or its transdisciplinary character.“
Ein zweites für die Kommunikations- und Mediengeschichte interessantes Themenfeld bezieht sich auf Netzwerke politischer und sozialer Bewegungen. Netzwerke und ‚gute‘ Vernetzung sind für politische und soziale Bewegungen nicht bloß sozialer ‚Kitt‘, sondern eine wichtige Erfolgsbedingung, sie vernetzen die einzelnen MitstreiterInnen organisatorisch, sozial und kommunikativ und sind so Katalysator und Motor für zugkräftige Mobilisierungsstrategien ‚von unten‘, um die jeweiligen Ideen und Ziele in den politischen Diskurs und in die mediale Öffentlichkeit zu tragen. Ein Beispiel hierfür ist die Frauenbewegung, deren Netzwerke und Vernetzungsstrategien schon wiederholt Gegenstand von Forschungen geworden sind und die mit dieser Perspektive dieser Forschungsrichtung neue Impulse und einen „fresh look“ verliehen haben (so Rosenthal, Fingrutd, Ethier, Karant & McDonald 1985, 1045; Crossley, Edwards, Harries & Stevenson 2012). So fragt Ulla Wischermann (2003) in ihren profunden Studien zu Frauenbewegungen und Öffentlichkeiten um 1900 mit einer dezidierten Netzwerk-Perspektive nach deren Erfolgsfaktoren und führt ein enges Netzwerk persönlicher Freundschaften, Geselligkeit, eine große Vielfalt informeller und formeller sozialer Interaktionsformen, die wirksame überregionale Vernetzung der Vielzahl lokaler Initiativen sowie spezifische Medienstrategien und Vereinsmedien als Gründe für die enge Bindungs-, die große Mobilisierungskraft und schließlich die politischen Erfolge der Frauenbewegung im Deutschen Kaiserreich an. Vor diesem Hintergrund sind die netzwerkorientierten Forschungen zur Frauenbewegung fast schon so etwas wie Modellstudien für die gelungene und innovative Verknüpfung von Netzwerkforschung und Kommunikations-, Medien- und Sozialgeschichte, deren Konzepte und Vorgehensweisen sich gewinnbringend für das reiche historische Feld politischer und sozialer Bewegungen nachnutzen lassen und nachgenutzt werden sollten.
Ein dritter Themenkreis dreht sich um Nachrichtennetzwerke – mit einem deutlichen zeitlichen Schwerpunkt auf der Frühen Neuzeit. Initiiert und wesentlich entwickelt und vorangetrieben wurde dieser Forschungszweig von dem britischen Frühneuzeithistoriker Joad Raymond, der zunächst 2005 ein Special Issue von Media History zum Thema News Networks in Early Modern Britain and Europe (Raymond 2005a; zeitgleich: Mauelshagen 2005) herausgab und seit 2011 das kollaborative Verbundprojekt News Networks in Early Modern Europe koordinierte und leitete (Raymond & Moxham 2016). Sehr bewusst ist sich Raymond (2005b, 14) dem Pioniercharakter dieser Forschungsperspektive, die kaum auf Vorarbeiten zurückgreifen kann:
„They do not comprise a comprehensive sketch of news networks, either formally, chronologically or geographically. Such a project is in any case probably not feasible at the present moment […]. Together these papers advance a project of drawing up such a map for the domain of communicative networks.“
Nicht zuletzt belegt der zehn Jahre später publizierte voluminöse Abschlussband des „News Networks“-Projekts mit seinen Beiträgen eindrücklich den hohen Erkenntniswert der Netzwerk-Perspektive für die frühneuzeitliche Pressegeschichte, lenkt sie doch den Blick über den dominierenden Forschungsfokus einer an einzelnen Personen, Themen und Zeitungen interessierten Pressegeschichtsschreibung systematisch auf die frühneuzeitliche Nachrichtenkommunikation als ebenso dynamisches wie komplexes „Europe-wide Network“ (Raymond 2016, 128) der Informationsgewinnung und der Produktion und Zirkulation periodischer Publizistik. Im Kontext dieses Forschungen entwirft Carmen Espejo (2011) in ihrem Beitrag European Communication Networks in the Early Moderne Age auf der Grundlage des Netzwerk-Begriffs ein neues übergreifendes Erklärmodell für die Genese des modernen Journalismus gegen Ende des 16. Jahrhunderts – ein Modell, das zwar innovativ auf die mehrdimensionalen geopolitischen, kommerziellen und sozialen Netzwerkstrukturen in der Herausbildung frühneuzeitlicher Nachrichtenkommunikation verweist, leider jedoch die Netzwerk-Perspektive lediglich metaphorisch (als „Image“; Espejo 2011, 198) verwendet.
Ein vierter Themenschwerpunkt rückt professionelle Kommunikatoren und ihre Professionsnetzwerke in den Mittelpunkt. Unter dem Titel Victorian Networks and the Periodical Press hat Alexis Easley 2011 zu diesem Thema ein Special Issue des Victorian Periodicals Review herausgegeben (Easley 2011a). Ziel dieses Themenheftes war es, zu demonstrieren und einen Eindruck zu vermitteln, „how the concept of ‚networking‘ can illuminate our understanding of Victorian print culture“ (Easley 2011b, 112). In dieser Weise versteht Laurel Brake (2011, 117, 122) in ihrem Beitrag Mapping Journalism Networks grundsätzlich „networking as part of the structure of journalism“, das in einer Vielzahl von Quellen verfolgt werden kann:
„Networks stemming from these kinds of social formations might be examined through institutional documents – letter books, accounts, memoirs, advertisements or manifestos, and the organs themselves – for the matrix of names of publishers, printers, writers, and readers that made up the network at any given time.“
Joanne Shattock (2011) interessiert sich in ihrem Beitrag Professional Networking, Masculine and Feminine für journalistische Professionsnetzwerke Mitte des 19. Jahrhunderts und hebt die von Gender und ökonomischem Status getragenen unterschiedlichen Vernetzungspotentiale und -strategien von Frauen und Männern im seinerzeitigen journalistischen Berufsfeld hervor. „[She] not only provides“, so Easley (2011b, 112f) in ihrer Einführung zusammenfassend,
„insight into the crucial role of clubs and other sites of social activity for promoting men‘s professional aspirations but also demonstrates how their journalistic careers were often premised on their ability to earn income from other sources. Because women did not have access to the same sites of social and professional interaction as men, they often formed alternative networks.“
Im Nachklang haben John Fagg, Matthew Pethers und Robin Vandome 2013 mit dem Fokus auf die USA ein korrespondierendes Special Issue zum Thema Networks and the Nineteenth-Century Periodical veröffentlicht (Fagg, Pethers & Vandome 2013). Weitere Studien in dieser Richtung widmen sich dem Netzwerk der Filmindustrie in Hollywood in den 1930er-Jahren (Weiberg 2013), jüdischen FotojournalistInnen und ihren Netzwerken im Exil nach 1933 (Vowinckel 2013) sowie dem Wandel der Netzwerke von NachrichtenjournalistInnen (Bro 2010).
Ein fünfter Themenschwerpunkt umfasst Netzwerke von Medienorganisationen und deren Funktion für die Verbreitung von Medienprodukten. So befasst sich Sarah C. Arndt (2013) in ihrem Beitrag Bringing Books into Baltimore mit den Netzwerken des US-amerikanischen Buchhandels um 1800 und Maria Fernández-Moya (2012, 96) nimmt für Mexiko die Rolle von Netzwerken in den internationalen Vermarktungsstrategien spanischer Verleger-
Innen im Laufe des 20. Jahrhunderts in den Blick und zeigt unter anderem:
„The creation of social networks supported the strategies of Spanish publishers throughout the entire century as they developed into international concerns.“
Neben der globalen Diffusion von Fernsehformaten (Miller 2010) finden sich weiterhin Studien zum internationalen Filmhandel (Chung 2011; Choi, Lee & Chon 2012). So legt Jae Eun Chung (2011, 618) in seinen Untersuchungen dar, dass die lange Dominanz einzelner Staaten wie den USA als „one-way“-Filmproduzenten und -exporteure in den letzten Jahrzehnten komplexen Verbreitungsnetzwerken gewichen ist und
„the structure of global film trade has become denser over time, especially due to the increase in film exchanges among English- and Spanish-speaking countries and among countries located in Asia and Europe. Although a few wealthy countries are still responsible for a large proportion of film trade, findings show that both geographical proximity and linguistic commonness are important determinants of international film trade.“
Ein letzter Themenschwerpunkt widmet sich schließlich wissenschaftshistorischen Problemstellungen. Mit fachhistorischem Erkenntnisinteresse entwirft Mahmoud Eid (2004, 212f) für einen der Vorreiter der Kommunikationswissenschaft, Paul F. Lazarsfeld, das heuristische Schema eines auf interpersonalen Beziehungen und Einflüssen gründenden „Ideational Network“: ein
„complex network of intellectual chains of contact which linked Lazarsfeld, in the center, with his predecessors, his colleagues, and his successors.“
Weiter wurde in verschiedenen Forschungen die Netzwerkstruktur der Scientific Community der International Communication Association rekonstruiert (Barnett & Danowski 1992; Doerfel & Barnett 1999) und hinsichtlich der wissenschaftlichen Wissensproduktion liegen eine Reihe von Untersuchungen zu Zitationsnetzwerken in der Kommunikations- und Medienwissenschaft vor. Pionierstudien zu Zitationsnetzwerken in kommunikationswissenschaftlichen Fachzeitschriften haben Christine L. Borgman, Byron Reeves und Ronald E. Rice bereits in den 1980er-Jahren unternommen (Reeves & Borgman 1983; Rice, Borgman & Reeves 1988, 256) und konnten damit zeigen:
„The field of communication exhibits clear clustering and inbreeding, consisting of cliques of interpersonal journals, mass media journals, and residual isolate Journals.“
Weitere Studien in dieser Richtung sind zu Zitationsnetzwerken in der Journalismus- (Tankard, Chang & Tsang 1984) und der PR-Forschung (Pasadeos, Renfro & Hanily 1999; Pasadeos, Berger & Renfro 2010; Kim, Choi, Reber & Kim 2014) publiziert worden.
Vorstellung der Beiträge des Themenheftes
Klar ist freilich, dass das skizzierte Spektrum an Erkenntnisinteressen, Fragestellungen und Themen einer kommunikations- und medienhistorischen Netzwerkforschung im Rahmen eines Themenheftes mitnichten erschöpfend abgebildet werden kann. Ziel des vorliegenden Heftes ist es vielmehr, die Kommunikations- und Mediengeschichte für Netzwerke als Forschungsansatz und -perspektive zu öffnen und dem facettenreichen und spannenden Forschungsfeld einer Kommunikationsgeschichte der Vernetzung erste Impulse und Konturen zu verleihen. Die hier veröffentlichen Beiträgen demonstrieren dies wenigstens für zwei der vorgestellten Themenfelder:
Im Fokus des Beitrags von Désirée Dörner steht die bürgerliche Frauenbewegung im Deutschen Kaiserreich und damit das Themenfeld „Netzwerke politischer und sozialer Bewegungen“. Dieser konzeptionell klar komponierte Beitrag legt Schritt für Schritt die Potenziale und Vorgehensweisen historischer Netzwerkforschung für kommunikations- und medienhistorische Themenstellungen offen und kann und sollte in dieser Weise durchaus als Modellstudie gelesen werden. Im Kontrast zu den bereits existierenden Netzwerk-Forschungen zur Frauenbewegung, die sich bislang insbesondere der inneren Verflechtung dieser sozialen Bewegung widmeten, rückt Dörner die nach außen gehenden Verbindungslinien in den Fokus und fragt, inwiefern die deutsche Frauenbewegung mit anderen gesellschaftlichen Feldern wie Fürsorgewesen, Kirche und Politik sowie als Bewegung selbst im überregionalen Zusammenhang verflochten und verknüpft war – konkret: Mit welchen Mitteln, Motiven und Zielsetzungen wurden diese Verbindungen initiiert und wie wurden sie als Vernetzungsaktivitäten der Frauenbewegung öffentlich präsentiert? Forschungsgegenstand ist der Münchener Verein für Fraueninteressen und die von ihm initiierte Rubrik „Aus der Frauenbewegung“, die zwischen 1905 und 1914 gut ein Jahrzehnt in der Münchener Zeitung veröffent-licht wurde und detailliert die externe Verflechtung sowie Vernetzungsaktivitäten des Vereins dokumentierte. Mit Hilfe einer quantitativen Inhaltsanalyse hat Dörner diese Rubrik ausgewertet, die Knoten und Kanten der Vernetzung des Vereins erhoben und spürt schließlich mit den formalen Forschungsstrategien und Werkzeugen der historischen bzw. sozialwissenschaftlichen Netzwerkforschung den komplexen und vielschichtigen kommunikativen Vernetzungen des Vereins für Fraueninteressen nach.
Inhalt des Beitrags von Heiner Stahl sind die personellen Netzwerke der Presseabteilung der Direktorialkanzlei des Verwaltungsrates des Vereinigten Wirtschaftsgebietes, direkte Vorläuferinstitution des mit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland 1949 eingerichteten Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung, und somit das Themenfeld „professionelle Kommunikatoren und ihre Professionsnetzwerke“. Konkret widmet sich der Beitrag der Rolle von persönlichen und professionellen Beziehungen und Kontakten im Kontext der Stellenbesetzungspolitik der Presseabteilung und fragt, inwieweit die sozialen Kreise entscheidend für Erfolg oder Misserfolg der einzelnen BewerberInnen waren. Methodisch-konzeptionell verwendet Stahl die historische und sozialwissenschaftliche Netzwerkforschung nicht, um mit relationalen Daten Strukturen von Interaktionen freizulegen, sondern nutzt die Netzwerk-Perspektive vor allem als historisches Narrativ. Wesentliche Quelle sind die Lebensläufe der BewerberInnen. Diese Ego-Dokumente geben als funktionale Texte individueller Selbstkonstruktion wichtige Einblicke in die Vernetzungskonstellationen ihrer UrheberInnen: Die einzelnen Lebens- und Karrierestationen werden dabei als Knotenpunkte persönlicher und professioneller Netzwerke interpretiert. Vor dem Hintergrund, dass mit dem Ende des NS-Regimes und von NS-Medienpolitik und -progaganda vorher erfolgreich genutzte Netzwerke von Presse- und Öffentlichkeitsexperten weitgehend entwertet wurden, zeigt sich hierbei vor allem, dass neben der Einbettung in die neuen politischen Netzwerke der sich demokratisierenden Nachkriegsgesellschaft vor allem die gelungene Reinszenierung von Lebenswegen, Karrieren und Netzwerken in der Stellenpolitik der Presseabteilung eine maßgebende Rolle spielte.
Schlussendlich illustriert dieses Heft eindrücklich, dass das kommunikations- und medienhistorische Forschungsfeld einer Kommunikationsgeschichte der Vernetzung gerade im Entstehen begriffen ist und vor der enormen Herausforderung der fachlich-exklusiven begrifflichen, konzeptionellen und methodischen Grundlegung dieses Feldes steht. Umgekehrt bietet es damit interessierten ForscherInnen (gegenüber weitgehend konsolidierten kommunikations- und medienhistorischen Forschungsfeldern) sehr viel Gestaltungsspielraum und in dieser Weise versteht sich dieses Themenheft nicht zuletzt als explizite Einladung und Ermunterung für historische Kommunikations- und MedienforscherInnen, sich in die interdisziplinäre Diskussion der Geschichts- und Sozialwissenschaften um Netzwerke als Forschungsansatz und -perspektive einzubringen und entsprechend ihren disziplinspezifischen Forschungsinteressen die kommunikations- und medienhistorisch orientierte Netzwerkforschung engagiert, innovationsbereit und kreativ voranzutreiben und weiterzuentwickeln – schließlich sind hier noch viele interessante Forschungsthemen und -probleme verborgen, die es zu entdecken, zu erschließen und zu untersuchen lohnt!
In diesem Sinne wünschen die Gastherausgeber eine ebenso anregende wie gewinnbringende Lektüre!
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