Einleitung: Die Vermittlung analoger optischer Information bildet wohl die essentielle Leistung der modernen Medienwelt – wir leben in dieser Medienwelt primär in einer Welt von Bildern, die durch Photographie und Film und besonders Fernsehen und Videoband sowie in digitalisierter Form durch CD-ROM, CD-I, das Internet, ISDN-Bildtelephonie und seit dem Sommer 1996 auch durch digitales Fernsehen vermittelt werden. Die Visualisierung der Informationsaufnahme wird von zahlreichen Wissenschaftlern als eine der bestimmendsten Tendenzen der Medienwelt betrachtet; kaum abzuschätzen sind die Folgen der TV-Sozialisierung, die die seit den siebziger und achtziger Jahren geborenen Kinder durchmachen. Die Multimedia-Kultur trifft dieselben Sinnesprioritäten wie der Mensch, der in ihr lebt: Von allen Wahrnehmungskanälen ist der Gesichtssinn der wichtigste, das gilt für den Einzelmenschen gleichermaßen wie für die gesamte Medienkultur. Die Genese dieser Dominanz des Visuellen soll im vorliegenden Beitrag von ihrer technischen Entwicklung her aufgerollt werden…