Katharina Würtinger: Vom Kinematographen bis zu den „Anfängen“ Hollywoods

Einleitung: Ziel des vorliegenden Beitrages ist es, jene Zeit zu beleuchten, in denen die Anfänge des Films liegen, lange vor dem „goldenen Zeitalter“ Hollywoods und vor dem „Exilfilm“.

Bewußt wurde ein Schritt „zurück“ getan, um all jene Faktoren (oder vielmehr einen kleinen feil von ihnen) aufzuzeigen, die wesentlich dazu beigetragen haben, daß der Kinofilm zu dem werden konnte, was er im Lauf seiner nun knapp über hundertjährigen Geschichte war und bis heute ist.

Vielfach mag der Eindruck entstehen, der Einfluß Europas auf den amerikanischen Film bzw. die amerikanische Filmwirtschaft insgesamt habe erstmals in der Zeit des „Filmexils“ begonnen, als tausende Filmschaffende, Schauspieler und auch Literaten in die USA emigrierten, um hier, im Land der unbegrenzten Möglichkeiten, der Hoffnungen, die diese Menschen mitbrachten in ihre „neue Heimat“, im Land schließlich der Traumfabrik Hollywood, die Arbeit wieder aufnehmen zu können, die sie dort, wo sie hergekommen waren, nicht mehr fortsetzen konnten oder durften.

Doch der Einfluß auf die Entstehung bzw. Entwicklung des Kinofilms aus Europa (wie umgekehrt natürlich auch) hatte bereits viel früher begonnen und reicht bereits in die Anfänge der Filmgeschichte zurück. Dabei waren nicht nur technische Faktoren (etwa bei der Konstruktion von Geräten) ausschlaggebend. Auch politische, ökonomische und gesellschaftliche Veränderungen – und zwar sowohl in den USA als auch in Europa — hatten nachhaltigen Einfluß auf die weitere Geschichte des Kinofilms. …