Abstract: Der Beitrag geht der bislang kaum erforschten und erörterten Fach- und Theorietradition der zeitungskundlichen Praktikergelehrten nach. Mit der Leitfrage nach der Eigenlogik der wechselseitigen Verflechtung der ursprünglich voneinander geschiedenen gesellschaftlichen Struktur- und Wissensbereiche von Journalismus und Presse einerseits, Wissenschaft andererseits wird eine historische Wurzel des noch heute kontrovers diskutierten Wissenstransfers zwischen Kommunikations- und Medienwissenschaft und Medienpraxis freigelegt. Inhalt und Ziele sind: ausgehend vom Konzept der historisierten Wissensgesellschaft (1) den Entstehungszusammenhang und Verwissenschaftlichungsprozess des Fachs Zeitungskunde neu zu interpretieren sowie (2) für die zur Diskussion stehende Tradition der zeitungskundlich wirkenden Praktiker die Spezifik ihres Wissenschaftsverständnisses zu eruieren, wie es originär aus dem Wechselspiel von praktischen Sichten, professionellem Erfahrungswissen und zeitungskundlich-wissenschaftlicher Reflexion resultierte.