Das Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Universität Wien hat Fritz Hausjell viel zu verdanken. Fritz Hausjell ist ein überzeugter, überzeugender sowie umtriebiger Kommunikationswissenschaftler und akademischer Lehrer, der sich seit seinem Start an unserem Institut mit großem Engagement eingebracht hat. Nahezu unzählbar sind die zahlreichen Absolventinnen und Absolventen, die durch Fritz Hausjell hervorgebracht und auch maßgeblich geprägt wurden. Das kommt aber nicht nur von dem ungebrochenen Interesse der Studierenden an der Person Hausjell und seinen zahlreichen Forschungsthemen. Sondern es hat auch damit zu tun, dass Fritz Hausjell niemand ist, der Studierende abweist oder die Arbeit mit Studierenden oder Doktorierenden als Last empfindet. Vielmehr nimmt er Anteil an den Arbeiten, verfolgt die daraus entstehenden Karrieren und hat ein Ohr für den Menschen hinter einer wissenschaftlichen Arbeit. Es sind daher nicht nur wissenschaftliche, sondern insbesondere auch die menschlichen Qualitäten, die Fritz Hausjell auszeichnen, ihn für Kolleginnen und Kollegen sowie für Studierende so einzigartig machen und seinen hohen Stellenwert an unserem Institut untermauern. In der heutigen an quantifizierbarer Selbstoptimierung ausgelegten wissenschaftlichen Welt ist das keine Selbstverständlichkeit.
Die vielseitigen Themen, die er in seiner wissenschaftlichen Arbeit aufgreift und aufgegriffen hat – und über die in dieser hier vorliegenden Festschrift tiefergehend reflektiert wird –, machen Fritz Hausjell nicht nur für die akademische Welt, sondern auch für die breite Öffentlichkeit relevant und sichtbar. Ohne Übertreibung kann man sagen, dass Fritz Hausjell die in den Medien mit Abstand präsenteste Person unter den Kolleginnen und Kollegen unseres Hauses ist. Fritz Hausjell ist in der Öffentlichkeit gefragt, seine Stimme hat Gewicht und bietet Orientierung. Noch wichtiger jedoch ist: Er mischt sich ein und scheut nicht den Konflikt, wenn es sein muss. Jedoch meldet sich Fritz Hausjell dabei sachlich, faktenorientiert und stets mit kühlem Kopf zu Wort, und er tut dies im Besonderen auch dann, wenn er mit einer Gesprächskultur in sozialen Medien konfrontiert wird, die den Boden der Sachlichkeit bewusst verlässt.
Fritz Hausjell verkörpert einen Typus von Wissenschaftler, den es in Zeiten der größer werdenden Verästelung und akademischen Leistungsquantifizierung immer seltener zu geben scheint. Zudem läuft die Publizistik- und Kommunikationswissenschaft beim Hinterherhecheln jedes neuen Medientrends Gefahr, den Blick für das Wesentliche zu verlieren. Das Wesentliche ist, gesellschaftliche Entwicklungen aus gegenwärtiger und historischer Sicht auf wissenschaftlicher Basis zu reflektieren und kritisch zu betrachten.
Dieser Aufgabe hast Du Dich gestellt, lieber Fritz und Du wirst es noch weiter tun! Im Namen unseres gesamten Institutes möchte ich Dir sehr herzlich für Dein vielfältiges bisheriges Wirken danken und Dir herzlich zum Jubiläum gratulieren! Wir sind sehr froh und stolz, Dich in unseren Reihen zu haben.
Jörg Matthes
Vorstand, Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Universität Wien