Einleitung
Den Anlaß unseres Gesprächs mit Hilde Spiel bildete ihre im Jahre 1935 am Psychologischen Institut der Universität Wien approbierte Dissertation Versuch einer Darstellungstheorie des Films, in der sie den Versuch unternahm, „den theoretischen Unterbau einer Kunstform zu liefern, deren Werdegang sich innerhalb einer Generation sprunghaft vollzogen hat“ (Vorwort). In der Tat galt Wien für einige Jahre, während der Zeit der Inflation (1920-1923), als heimliche Filmstadt Europas. Die Wiener Filmateliers, mit der Sascha-Film an der Spitze, die zusammen mit anderen Ateliers, welche 1938 in der Wien-Film aufgingen, bildeten damals eine Durchgangsstation zum Weltruhm für Regisseure, wie Fritz Lang, Erich v. Stroheim, G. W. Papst, Billy Wilder, Arnold Preßburger und vor allem Alexander Korda und Michael Kertesz (Michael Curtiz), den beiden „Hausregiesseuren“ der Sascha. …