Thomas Beutelschmidt: Grenzüberschreitender Verkehr Anregungen zu einer komparativen Betrachtung der Fernsehkulturen in der DDR und Österreich

Einleitung: Aus der Perspektive des Medienhistorikers konnte ich an der Universität Wien – einer Einladung des Instituts für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft folgend – im März 2007 Fragestellungen und Ergebnisse des Forschungsprojekts „Programmgeschichte des DDRFernsehens“ vorstellen. Diese Präsentation zielte nicht nur auf eine Einführung in die ostdeutsche Medienkultur als Beitrag zur gesamtdeutschen Fernsehgeschichte, sondern diente vor allem als konkrete Anregung für weiterführende Kooperationen und Untersuchungen unter Berücksichtigung der österreichischen Fernsehentwicklung.

So möchte ich hier die Relevanz komparativer TV-Studien begründen und im Anschluss einige potenzielle Themenfelder benennen. Die Überlegungen korrespondieren mit dem Ansatz des 2004 lancierten „European Television History Network“, das sich als „gemeinsamer Nenner für interdisziplinäre Forschungen im Bereich der europäischen Fernsehgeschichte“ versteht (Fickers, de Leeuw, 2005, S. 4). Darüber hinaus hatte unser Teilprojekt zur Fernsehdramatik am Institut für deutsche Literatur der Humboldt-Universität zu Berlin bereits Kontakt mit der EU-geförderten Fernseharchivinitiative „Building an Interactive Research and delivery network for Television Heritage“ – oder kurz BIRTH (siehe www.birth-of-tv.org) – geknüpft; mit Unterstützung des Südwestrundfunks (SWR) konnte hierfür exemplarisch ein Multimedia-Beitrag realisiert werden, in dem eine medienhistorische Recherche mit ausgewählten Dokumenten und Filmausschnitten verbunden und für das Internet aufbereitet wurde (Beutelschmidt, 2006). …