Einleitung: Zwar wurde schon in den zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts eine recht fundierte Pressegeschichte der Schönburgischen Landen – deren Hauptort die Stadt Glauchau war – vorgelegt, doch finden sich darin nur wenige Hinweise auf die Historie der dortigen sozialdemokratischen Presse (Resch, 1921). Dem Autor dieser Geschichte können kaum politische Motive unterstellt werden, vielmehr war diese Episode schon damals weitgehend im historischen Dunkel versunken. In der Studie von Günter Benser aus dem Jahre 1956 über die frühe Entwicklung der Arbeiterbewegung im sächsischen Industriegebiet Glauchau-Meerane wird die Existenz einer sozialdemokratischen Presse in diesem Raum nicht einmal mehr erwähnt (Benser, 1956). Selbst die sehr quellenintensive Spezialstudie von Helmut Neef über den Erzgebirgischen Beobachter (Nee, 1987, S. 39ff) enthält keine Bemerkung darüber, dass die Anfang 1878 in Schneeberg herausgegebene Erzgebirgische Freie Zeitung später in Glauchau fortgeführt wurde und dass der seit 1. Juli 1886 in Chemnitz verlegte Erzgebirgische Beobachter die Fortsetzung des bis dahin in Glauchau erscheinenden gleichnamigen Blattes war. …