Einleitung: Als die Verbände der britischen 8. Armee am 8. Mai 1945 in Klagenfurt einmarschierten, fand ihr PWB (Psychological War Branch) in Kärnten zwei grundverschiedene Voraussetzungen für die Herausgabe von Zeitungen in deutscher und slowenischer Sprache vor. Die Herausgabe der ersten Folge der Kärntner Nachrichten am 16. Mai 1945 zeigt, daß PWB für die redaktionelle Gestaltung und den Vertrieb einer deutschsprachigen Tageszeitung vorbereitet war und auch im Land selbst sehr schnell die notwendigen Mitarbeiter finden konnte, andererseits zeugt die Herausgabe der ersten Nummer der slowenischsprachigen Wochenzeitung Koroska kronika (Kärntner Chronik) am 20. Juli 1945 davon, daß die Briten hier auf größere Schwierigkeiten vor allem sprachlicher Natur und hinsichtlich eventueller Mitarbeiter aus den Reihen der Kärntner Slowenen gestoßen waren.
In Klagenfurt erschienen nach dem 8. Mai 1945 wohl einige Ausgaben des Slovenski vestnik (Slowenischer Bote), den das Personal einer bis dahin illegalen Partisanentechnik in der Druckerei Carinthia herstellte, aber nach dem Abzug der Einheiten der IV. Operationszone am 21. Mai 1945 jedoch waren die Voraussetzungen dazu nicht mehr gegeben, und die Zeitung erschien in der Folge bis zu ihrer neuerlicheil Publizierung am 14. Juni 1946 in Wien in Form einer vervielfältigten Druckschrift als Vestnik (Bote) – Informationsorgan für Funktionäre und Aktivisten des Gebietsausschusses der Befreiungsfront für Slowenisch-Kärnten…