Einleitung: Ungeschützt und ohne jede – seriöserweise natürlich gebotene – Auseinandersetzung mit den herrschenden Theorien des Journalismus, d.h. vielen stattlichen Büchern, sei eingangs formuliert: „Journalismus“ ist ein – umgangsund fachsprachlich – vieldeutiger Begriff. In einem engeren, aber bisher kaum genutzten, erkenntnisträchtigen Sinne lässt sich dieser als spezifische Kulturleistung verstehen. Entgegen der herrschenden Lehre bekommen dann (wieder) Personen und ihre Biographie unser wissenschaftliches Interesse und beispielsweise eine Journalismusgeschichte nach dem Muster etwa der eindrucksvollen Traditionen von Literaturgeschichten. Dabei gilt es auch, journalistische Werke als solche (wieder) zu entdecken, die alles andere als tagesgebunden sind und die wir nicht deshalb einfach der Literatur (und ihrer Wissenschaft) zuordnen sollten. Das intellektuelle Niveau unserer Theorie von Journalismus könnte durch solche Perspektiven nur gewinnen. …