Kommunikationsgeschichte und ihre Relevanz für die Gegenwart
Frauen- und Geschlechtergeschichte macht sich in der Gegenwart auf unterschiedlich Art und Weise bemerkbar – Debatten, Proteste, aber auch Gedenktage, Ausstellungen, neue Literatur oder andere Initiativen treiben das interdisziplinäre Feld gesellschaftlich und politisch voran. Anlässlich der Relevanz des politisch-historisch geführten Diskurses, den die Disziplin nach sich zieht, nähert sich der vorliegende Artikel anhand zweier Exempel rezenter österreichischer Geschichtsvermittlung den folgenden Fragen an: Wo und auf welche Weise können Berührungspunkte zwischen der Gesamtgesellschaft und frauen- und geschlechterspezifischen Thematiken hergestellt werden? Welchen Nutzen können die Erkenntnisse der Frauen- und Geschlechtergeschichte für die Gesamtgesellschaft haben? Die Theorie des „kulturellen Gedächtnisses“ sowie die kritische Analyse bestehender historischer Narrative führen an den Stellenwert einer lebendig geführten Frauen- und Geschlechtergeschichte für Individuum und Kollektiv heran. So will der Artikel feststellen, welchen Anstrengungen es bedarf, einen solchen Nutzen wirkmächtig zu machen. Die Ausstellung 100 Jahre Frauenwahlrecht sowie ein Artikel der österreichischen Wochenzeitung Falter stehen dabei stellvertretend für ausgewählte Problemfelder, mit denen sich eine institutionalisierte Frauen- und Geschlechtergeschichte konfrontiert sieht.