Jürgen Wilke: Die Kluft schließt sich

Über die zunehmende Synchronisierung von Medienentwicklung und Medienforschung

Abstract
Die Grundthese des Beitrags ist, dass die Kluft zwischen Medienentwicklung und Medienforschung sich aufgelöst hat und dass es zu einer zunehmenden Synchronisierung zwischen beiden gekommen ist. Dabei geht es um den Verlauf dieses Prozesses, seine Gründe und seine Implikationen. Beschrieben wird dies für die gedruckte Presse über die Entstehung von Film und Rundfunk (Radio) sowie des Fernsehens bis zu den Neuen Medien, der Digitalisierung und den Online-Medien. Anschließend werden fünf determinierende Einflussgrößen herausgearbeitet: 1. Die Dynamik der Medienentwicklung: Technik und soziale Aneignung. 2. Die Institutionalisierung der Medienforschung. 3. Die Altersschichtung des wissenschaftlichen Personals. 4. Der Entwicklungsstand der wissenschaftlichen Konzeptualisierung und Methodologie. 5. Historische Randbedingungen. Konstatiert wird am Ende eine Aktualitätsdominanz mit problematischen Folgen.