Abstract: Im vorliegenden Text werden strategische Vorüberlegungen zum Feld der Corporate Social Responsibility (CSR) für kulturbewahrende und -vermittelnde Institutionen, die ja nicht zuletzt auch als Unternehmen definiert werden können, beschrieben. Ausgehend von Verantwortung und Vertrauen als Faktoren für abgesichertes gesamtbetriebliches Agieren in Theorie und Praxis wird hier das eigentliche unternehmerische bzw. institutionelle Verhalten als wesentliche Ergänzung eingebracht. Das synästhetische Bündelangebot CSR mit seinen Modellen und Instrumenten wird als Option gefasst, das den notwendigen Wandel von Kulturinstitutionen aktiv vorantreiben kann. Die damit einhergehenden strategischen und verantwortungsethischen Perspektiven und Zugänge werden dabei vorsätzlich aus der Sicht des Archivs als kulturfeldrelevante Institutionsform diskutiert. In der positiven Überblendung aus bewahrenden und vermittelnden Agenden erlaubt diese Wahl, die einen Akzent auf Film- und Medienarchive setzt, eine sinnvolle, reale Reflexion von arbeitszyklischen Prozessen, gesamtunternehmerischen Strategien und potentiellen Kommunikationsmodellen. Im Text werden deshalb nach einer versuchten Situationsbestimmung, archivspezifische Kontexte, Herausforderungsprofile und aktuelle Diskurse angesprochen, sowie erste morphostatische bzw. morphogenetische Vektoren dynamischer Systeme, als die sich Archive beschreiben lassen, benannt. Darauf aufbauend werden potentiell relevante Teile der CSR identifiziert und mögliche Maßnahmen und praxisorientierte Ansätze zur dauerhaften Etablierung von CSR-Elementen in der institutionellen Gesamtstrategie, der betrieblichen Struktur und der Wissensvermittlung abgeleitet.