Einleitung: Die über 200-jährige Gesellschaftsformation Moderne ist ohne Öffentlichkeit und die darin stattfindende Wissensvermittlung nicht denkbar. Dieser Beitrag hat das Ziel, diesen Wissensvermittlungsprozess, seine Sozialfiguren und Relevanzstrukturen zu beschreiben. In der doppelten Beschränktheit im gegebenen Rahmen eines Zeitschriftenbeitrags und des errungenen Reflexionsstandes wird hier erstens ein kommunikationstheoretischer Bezugsrahmen für das Problem der Wissensvermittlung auf individueller und überindividueller Ebene entfaltet, um dann zweitens die fundamentale Wissensbedürftigkeit der „Wissensgesellschaft“ Moderne ebenfalls kommunikationstheoretisch zu begründen. Darauf aufbauend lassen sich drittens die wichtigsten Sozialfiguren und die Ressorts dieser Wissensvermittlung skizzieren. Bei diesen Sozialfiguren handelt es sich um den „Experten“, den „Handelsredakteur“, den „politischen Redakteur bzw. Schriftleiter“, den „Kunst-, Literatur- und Musikkritiker“, den „Intellektuellen“, den „Priester“ und schließlich um den modernen „Journalisten“. Im neuen Strukturwandel der Öffentlichkeit durchdringt die Sozialfigur des Journalisten alle Ressorts, die Wissensvermittlung in der Moderne entdifferenziert sich mitsamt den Ressorts und es verändert sich der Rationalitätsgehalt öffentlicher Kommunikation. Allerdings: Sozialfiguren sind nicht Täter, sie sind Bestandteil von sozialen Feldern, die sich verändern. Die sozialen Felder dieser Sozialfiguren sind die zu Ressorts geronnenen Relevanzstrukturen der leitmedialen Wissensvermittlung. …