Warum die frühe Münsteraner Entwicklungs- und interkulturelle Kommunikationsforschung keine Nachhaltigkeit entfalten konnte
Abstract
Dieser Aufsatz hinterfragt, warum die frühe Münsteraner Interkulturalitätsforschung um Henk Prakke und seine Schüler, insbesondere Franz-Josef Eilers, keine nachhaltige Institutionalisierungschance hatte. Aus einer wissenschaftssoziologischen und fachhistorischen Perspektive werden sowohl Pfadabhängigkeiten innerhalb der deutschen Publizistikwissenschaft als auch die isolierte Lage des neuen Forschungsthemas in der jungen Bundesrepublik Deutschland, deren Wissenschaftslandschaft noch wenig Anschlussmöglichkeiten bot, diskutiert. Ausgehend von Münster entwickelte sich zwar ein interessiertes Forschermilieu über verschiedene akademische Statusgruppen hinweg, das allerdings zu begrenzt war, um sich durchzusetzen und interkulturelle Kommunikationsforschung 20 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs als Thema etablieren zu können.